Adios Südamerika

Kolumbien/Panama: Cartagena – San Blas Inseln – Panama City: 9.10. bis 22.10.19:

Nach einer total inspirierenden Zeit verlassen wir traurig die Love Grows Gemeinde und nehmen den Bus nach Cartagena. Denn es bleibt uns nicht mehr so viel Zeit nach Panama City zu gelangen. Denn unser Flug nach Fidschi ist das erste fixe Datum seit 10 Monaten, das wir natürlich nicht verpassen wollen. Wie es dazu kam den Flieger zu nehmen beschreiben wir im Beitrag “10 Monate on the Road”. Wir möchten eine Fähre nach Panama nehmen, doch in Cartagena angekommen, kommt alles ganz anders. 

Bereits vor 7 Jahren waren wir in wohl eines der schönsten aber auch heißesten und touristischen Städte Südamerikas, Cartagena. Bunte Kolonialgebäude, Frauen balancieren bunte Fruchtkörben auf dem Kopf und Pferdekutschen kutschieren fotografierende Touristen durch die Gegend. Wir versuchen bei der Hitze nicht zu schmelzen und beobachten beeindruckt das bunte Treiben auf der Strasse. 

Nun heißt es für uns innerhalb von einer Woche nach Panama City zu gelangen. Nach langer Suche in der Stadt und Herumfragerei erfahren wir, dass die Fähre nach Panama vor 1,5 Jahren eingestellt wurde. Es bleibt uns also nur das Segeln auf eines der Touristenboote oder das Flugzeug, denn es führt keine Strasse von Panama nach Kolumbien. Da das Flugzeug nicht in Frage kommt, buchen wir eines der Segelboote. Eigentlich freuen wir uns auf das Segeln, wir wissen nur auch, dass diese Strecke besonders bei den jungen Backpackern sehr beliebt ist.

Wir bitten daher um ein „Chillboot“ und treffen einen Tag vor Abfahrt unseren Kapitän und die Mitreisenden. Es scheint eine lustige Truppe zu sein. Unser Kapitän Andre segelt mit seinem Hund seit sieben Jahren diese Strecke und hat viele lustige Geschichte auf Lager. Sieben junge Holländer, ein Australier und eine Amerikanerin bilden die Reisegruppe. Am nächsten Abend treffen alle am Segelanleger ein, decken uns noch mit Bier und Rum für die Fahrt ein und begutachten das kleine aber feine Boot. Beim Betreten des Bootes wird schnell klar, das hier wird eine kuschelige Angelegenheit. Roman und ich bekommen das „Doppelbett“ in dem Hauptraum und ich bin froh, dass Roman mir die vordere Seite gibt. 

Wir starten unseren Trip Richtung Panama Abends gegen 8 Uhr. Es stehen 35 Stunden auf See vor uns und die erste Nacht wird direkt stürmisch. Denn schon kurz nach der Abfahrt geraten wir in ein Gewitter. Es schaukelt ordentlich, der Regen tropft von der Decke aufs Bett und da alle Fenster geschlossen sind, schwitzen wir wie in der Sauna. Zum Glück haben wir auf Anweisung des Kapitäns eine Tablette gegen Seekrankheit genommen und können einigermaßen schlafen. 

36 Stunden auf See können sich hinziehen wenn es immer wieder regnet und der Innenbereich begrenzt ist. Also wird geschlafen, gelesen, geplaudert und so vergeht der Tag dann doch wie im Fluge. Am Morgen des zweiten Tages kommen wir dann alle glücklich auf der ersten der San Blas Inseln an und springen überglücklich ins türkisblaue Wasser. Hier beginnt nun der angenehme Teil des Trips.

Denn jetzt haben wir 3 Tage Zeit um die Inseln zu erkunden. Wir schnorcheln viel, gönnen uns ein kühles Bierchen im Sonnenuntergang, genießen die köstliche Küche unseres argentinischen Kochs German und leben das Karibikfeeling.

Etwas Kulturschock müssen wir dann doch erfahren als wir einen Abend auf einer Insel auf die Mannschaft eines Partybootes treffen. Absolut surreal stehen wir hier auf dieser Insel mitten in der Karibik, die kleinen Schlauchboote bringen die bereits betrunkenen Touris an Land, es wird eine Bierdose nach der anderen geleert, Lambada getanzt und spät Abends werden die Einheimischen mit den Bierdosen wieder allein gelassen. Wohl fühlen wir uns in dieser Touristenblase, die wir nun schon seit langem umgehen konnten, nicht unbedingt. Aber wir versuchen das Beste aus der Situation zu machen und unsere Truppe übertreibt es zum Glück nicht. 

Nach fünf Tagen erreichen wir dann Panama City und brauchen erstmal Erholung. Wir haben keine Lust auf Sightseeing und verbringen unsere zwei letzten Tage in Südamerika, beziehungsweise mittlerweile offiziell in Mittelamerika, um mit unserem Familien zu telefonieren.

Nach 10 Monaten Südamerika verlassen wir nun diesen Kontinent und fangen ein neues Kapitel unserer Reise an. Wir blicken zurück auf ganz viele wunderbare Momente. Wir haben gefroren und geschwitzt, gehungert und uns den Bauch voll geschlagen, im Zelt und in Wohnzimmern geschlafen, Gastfreundschaft erlebt, neue Freunde gefunden und beeindruckende Kulturen und Naturschönheiten kennengelernt. Dieser Kontinent steckt voller Überraschungen und voller wunderbarer Menschen, danke Südamerika für diese unvergessliche Zeit. 

Nun freuen wir uns wahnsinnig auf Fidschi und möchten euch die Fotos vom Segeltrip natürlich auch nicht vorenthalten. 


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